CUXHAVEN. „Entre la Seyne-sur-Mer et Cuxhaven“ (zwischen La Seyne-sur-Mer und Cuxhaven): So lautete der Arbeitstitel der ersten Begegnung zwischen dem südfranzösischen Lycée Beaussier und dem Lichtenberg-Gymnasium bei Freiburg. Es sei ein Wunder, dass die Europäische Union überhaupt zustande gekommen sei. Das hätten 50 Schüler und Schülerinnen aus beiden Orten begriffen, heißt es in einer Mitteilung des Lichtenberg-Gymnasiums. Die Fahrt, die beide Schulen erstmals zusammenbrachte, sei „großzügig“ vom Deutsch-Französischen Jugendwerk gefördert worden.
Nach jeweils gut 800 Kilometern und rund zwölf Stunden Busfahrt trafen sich die Gruppen ziemlich exakt in der Mitte zwischen ihren Heimatorten. La Seyne-sur-Mer ist eine idyllischen Kleinstadt direkt an der Côte d’Azur im Département Var. Anfängliche Scheu, sich in der anderen Sprache zu äußern, war schnell verflogen dank lockerer, lustiger und spielerischer Gruppenaufgaben in gemischten Zusammensetzungen. So konnten die Jugendlichen nahezu mühelos ihre Fremdsprachenkenntnisse üben – und auch in kultureller Hinsicht viel über sich lernen. „Das sind ja keine Party-Löwen, das sind Party-Tiger“, so eine Schülerin des LiG. Als besonders gelungen empfanden die Beteiligten die europäische Dimension: Durch den Besuch der Erinnerungsstätte Alsace-Moselle wurde den Schülern und Lehrkräften nicht nur die gemeinsame, verschlungene und brutale Geschichte dieser Region bewusst, sondern auch die Wichtigkeit eines friedvollen Zusammenlebens in Europa. Ein „krönender Abschluss“ sei der Besuch der als besonders weltoffen geltenden Stadt Straßburg gewesen. heißt es in dem LiG-Bericht. Die Schülerinnen und Schüler erkundeten malerische Altstadtreviere und anschließend das hochmoderne, architektonisch ausdrucksstarke EU-Viertel mit all den Gebäuden, die man normalerweise nur aus der Tagesschau kennt – etwa den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und das Europäische Parlament. Bereichert wurde die Begegnung durch intensive musikalische Einlagen: Unter der Leitung der Musik-Mentorinnen Sherley Liesinger und Ronja Krullmann wurde das Stück „Je ne parle pas français“ gesungen und inszeniert. Auch mischten sich die Gruppen beim Volleyballspielen und beim Tanzen.
Die Planung für Fortsetzungen hat begonnen: Ende September wollen die Franzosen Cuxhaven besuchen, im Mai nächsten Jahres planen die Lichtenberger den Gegenbesuch. So soll sich eine dauerhafte neue Schulpartnerschaft entwickeln.
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