Lichtenberg-Gymnasium feiert Geburtstag: Schulleiter fordert finanzielle Unterstützung von der Politik

Von Joscha Kuczorra (Cuxhavener Nachrichten, 04.09.2017)

CUXHAVEN. Sie wollten sie gar nicht mehr gehen lassen. Langer Beifall prasselte zum Abschluss der 200-Jahr-Feier im Lichtenberg-Gymnasium auf die Jazz-Company Cuxhaven ein. Als dann „Zugabe“-Rufe aus den Rängen ertönten, kam sie nicht mehr drum herum und setzte einen zweiten Schluss-Akkord.

„Man hat heute gespürt, was wir für eine Schulgemeinschaft sind“, sagte Schulleiter Martin Rehermann. „Alle Gruppen, die an der Schule beteiligt sind, haben sich heute eingebracht.“

Schüler, Lehrer, Referendare und Eltern hatten zuvor für ein festliches Ambiente gesorgt. Beim Sektempfang prangte über dem
Forum ein großes Plakat mit der Aufschrift „200 Jahre LiG“. Auch die Aula erstrahlte zum Festakt. Luftballons deuteten auf den besonderen Anlass hin. Über der Bühne hing eine goldene 200.

Darunter zeigten die Protagonisten ein abwechslungsreiches Programm. Die Lehrer nahmen das Publikum mithilfe von kurzen Reden und melodischen Klängen mit auf eine Reise durch die Musik-Geschichte der vergangenen 200 Jahre – und banden immer wieder auch die Chronik der Schule mit ein. Fotos aus der Historie wurden per Beamer auf die Leinwand geworfen. Die Schüler zeigten ihr Können an verschiedenen Instrumenten.

Prominenter Festredner

Mehrere Reden bereicherten die kurzweilige Veranstaltung für die knapp geladenen 300 Gäste. Darunter befanden sich Schüler, aktive sowie ehemalige Lehrer, Schulfunktionäre und Politiker – der prominenteste war der stellvertretende Ministerpräsident Stefan Wenzel (Bündnis 90/Die Grüne).

Dieser stellte immer wieder die Verbindung des LiG (und Cuxhavens) zu seinem Namensgeber, dem Physiker Georg Christoph Lichtenberg, her. „Ihre Schule hat
dazu beigetragen, das moderne Wissen zu vermitteln und das Interesse an einem entsprechenden Studium oder einer Berufsausbildung zu unterstützen“, sagte der
Gastredner. „Auch der Namensgeber hat dazu beigetragen, diese Neugier zu wecken: Neugier auf die Welt, die Natur, verschiedene physikalische und chemische Phänomene.“

Schulleiter Rehermann hatte in seiner Eröffnungsrede bereits einen Appell an die Politik gerichtet. Im Gegensatz zu den skandinavischen Ländern bestehe in der deutschen Politik Uneinigkeit über die Bildungsstruktur. Zudem investiere Deutschland im Vergleich zur EU unterdurchschnittlich in die Schulbildung: „Da unsere Schule ihren 200. Geburtstag feiert, ist es sicherlich erlaubt, einen Wunsch an die politischen Verantwortlichen zu richten: Schaffen Sie einen bildungspolitischen Konsens und statten Sie die Schulen angemessen aus!“

Darin erhielt Rehermann Unterstützung von Karina Kramer, Referatsleiterin Schulen und Sport des Landkreises Cuxhaven, seit 2015 Schulträger. „In den letzten Jahren konnten die Stadt und auch der Landkreis nicht investieren. Es fehlte das Geld. Und auch für die Unterhaltung stand eigentlich viel zu wenig zur Verfügung. Wir müssen die Sanierung in den nächsten Jahren dringend aufholen“, sagte sie. Dennoch wies sie zugleich auf bereits geschaffte Maßnahmen wie die Sanierung der Klassenräume und des Daches hin. Diese Bemühungen würden in den kommenden Jahren vorangetrieben. Deshalb versprach Kramer: „Der Landkreis wird daran arbeiten und entsprechend investieren.“ Damit noch weitere 200 Jahre hinzukommen ...



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