„Frauen und Männer passen eigentlich nicht zusammen“

Theater-AG des Lichtenberg-Gymnasiums widmet sich den Werken Loriots

Cuxhavener Nachrichten 03.03.2018

CUXHAVEN. Vom Lottogewinner über die Hoppenstetts bis hin zum Kosakenzipfel: Kaum einer kommt an Victor von Bülows alias Loriots Werken vorbei. Unter der Leitung von Ralf Gorny bringt die Theater-AG des LiG eine Auswahl von Loriots Sketchen auf die Bühne und feierte am Donnerstagabend Premiere.

Pünktlich um 19.30 Uhr geht es los, ohne viel Drumherum: Ein einzelner Scheinwerfer erhellt die Bühne, wo sich ein Ehepaar am Frühstückstisch gegenübersitzt. „Berta, das Ei ist hart.“ Vielen ist der Dialog, der sich im Folgenden immer weiter zuspitzt, wohlbekannt. Mit dem „Frühstücksei“ wählte die Theater-AG einen Einstieg, der bereits die Essenz von Loriots Verständnis von Komik auf den Punkt bringt: Das Missverständnis zwischen zwei Menschen, das Aneinander-vorbei-Reden. Die Formel ging schon zu Loriots Lebzeiten auf, so sorgt der Sketch für viel Gelächter, obwohl es doch nie um etwas anderes als ein schlichtes Hühnerei geht. Loriots Texte seien jedoch alles andere als oberflächlich, meint Ralf Gorny, der die AG seit 27 Jahren leitet: „Wenn man mal darüber nachdenkt, sind diese Sketche mit ihren absurden Dialogen ja schon kleine Dramen – da zeigt Loriot wirklich Tiefe.“

Zwischen Tragik und Komik

Nicht umsonst endet das „Frühstücksei“ mit den Worten „Morgen bringe ich sie um.“ Zum Repertoire gehören Klassiker wie der „Vertreterbesuch“ bei den Hoppenstetts, die „Eheberatung“ und die „Jodelschule“: Dessen komplexen Dialog aus „holleri“ und „dödel da“ meistern die jungen Darsteller bravourös, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken Die Bühne ist eher spartanisch eingerichtet – mit Absicht: „Die Sketche leben von Loriot selbst“, erläutert Gorny. „Darum haben wir nicht viel Wert auf die Ausstattung gelegt, um den Fokus möglichst auf die Darbietung zu lenken – so stellen wir uns dem Vergleich.“ Mit Erfolg: Das Ensemble vermag es, die trockene Pingeligkeit, die Loriots Werke ausmachen, gekonnt rüberzubringen.

Die Mischung aus dem erstklassigen Schauspiel, den meisterhaften Dialogen von Loriot und einer leichten Note von Nostalgie aufseiten des Publikums machen aus der Aufführung ein Erlebnis. Loriots Werke scheinen die Generationen zu einen, und diese Generation trägt ihren Teil dazu bei. Die weiteren Aufführungen sind am 6., 8. und 9. März, jeweils um 19.30 Uhr im Forum des Lichtenberg-Gymnasiums. (ak)


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