Erasmus+

"Erasmus+ ist das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. In Erasmus+ werden die bisherigen EU-Programme für lebenslanges Lernen, Jugend und Sport sowie die europäischen Kooperationsprogramme im Hochschulbereich zusammengefasst." (www.erasmusplus.de)

Bereits zum dritten Mal in Folge bekam unsere Schule den Zuschlag für einen der begehrten Erasmus+-Plätze. Nachdem die ersten beiden Projekte als völkerverbindende Schwerpunkte Kultur und Sport hatten, steht das aktuelle Projekt (2019-2021) unter dem Motto R.E.A.C.T. (Raising Environmental Awareness via Combining Teens). Ziel unseres Projekts ist es, das Umweltbewusstsein der Jugendlichen zu erweitern, sie für Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu sensibilisieren und eigene Ideen der Schulen zum Umweltschutz zu entwickeln und umzusetzen. Unsere Projekthomepage findet man unter: https://ehtehgproject.wixsite.com/react

Im Rahmen dieses von der EU großzügig geförderten 2-jährigen Projekts arbeiten Schüler(innen)  und Lehrer(innen) des Lichtenberg-Gymnasiums, das das Projekt federführend koordiniert, mit Schüler(innen) und Lehrer(innen) der Hasan Türek Anadolu Lisesi und der Meseleki Ve Teknik Anadolu Lisesi aus Manisa, Türkei, sowie der IES Valsequillo (Gran Canaria, Spanien), dem Lycée Dumont D’Urville (Toulon, Frankreich) und dem Ehte Humanitaargiumnaasium (Tallinn, Estland) zusammen.

Schon während der Planung haben sich die teilnehmenden Schulen für unterschiedliche Schwerpunkte entschieden. Während unseres ersten Treffens in Manisa vom 3.11. bis zum 9.11.2019 ging es um Boden (Bodenbeschaffenheit, Schadstoffe im Boden, Bodenerosion usw.) Wir besichtigten u.a. eine Niederlassung der biozertifizierten, deutschen Firma Rapunzel, wo wir viel über ökologische Landwirtschaft lernten. Wir besuchten auch eine Wasseraufbereitungs- und Düngemittelproduktionsanlage und verglichen anschließend Bodenproben aus konventioneller und ökologischer Landwirtschaft, wobei sich herausstellte, dass die Bodenqualität der ökologischen Landwirtschaft in vielerlei Hinsicht signifikant unbelasteter und hochwertiger war. In einem Vortrag führte Herr Professor Gökϛen Yönter von der EGESEM Universität in Izmir den Teilnehmenden die besondere naturräumliche Situation der Türkei sowie die verschiedenartigen Ursachen der Bodenerosion, Desertifikation sowie Gegenmaßnahmen vor Augen. Ein Höhepunkt war, dass die Teilnehmenden im Rahmen einer Wiederaufforstung ein Stück Land mit Bäumen bepflanzen konnten, worauf nun vor Ort ein Schild hinweist. Ihre Eindrücke verarbeiteten die Schüler(innen) in einem Video, einem sogenannten „public announcement video“ (Erasmus-Video), in dem sie sich  in prägnanten Slogans zum Umweltschutz äußern. Auch die kulturelle Seite kam nicht zur kurz: So standen u.a. Nazarköy, Izmir und Ephesus auf dem Programm. In Sirinϛe, konnten die Teilnehmer einen wichtigen Teil der türkischen Geschichte mit eigenen Augen entdecken, denn das Dorf erinnert an den 1923 vorgenommenen Zwangsaustausch der griechisch-orthodoxen Bevölkerung in der Türkei mit den in Griechenland ansässigen Türken nach dem Ende des Osmanischen Reichs. 

Alle Gäste waren beeindruckt von der Schönheit Anatoliens sowie der großen Gastfreundschaft und warmen Herzlichkeit, die die türkischen Gastgeber ihren Gästen entgegenbrachten, so dass am Ende dieser aufregenden und viel zu kurzen Woche viele Tränen auf allen Seiten flossen.

Vom 1. bis zum 7.März 2020 fand das zweite Treffen unseres Projekts auf Gran Canaria in Valsequillo statt. Die gastgebende Schule, die IES Valsequillo, hatte sich bereits in der Planungsphase des Projekts dafür entschieden, anknüpfend an das vorhergegangene Treffen in Manisa im November zum Bereich Boden mit uns zu arbeiten. Im Rahmen des umfangreichen Kultur- und Arbeitsprogramms besichtigten wir u.a. einen ökologischen Bauernhof, wo die Beteiligten z.B. selber Kompost anlegen und Gemüse ernten durften, sowie das renommierte Canarian Technological Institute (ITC). Dort wurde die Gruppe in verschiedene Forschungsgebiete wie z.B. die Energieversorgung der kanarischen Inseln durch erneuerbare Energien eingeführt – ein sehr wichtiger Ansatz, um die erschreckend hohe Erdölverstromung von 80% mittelfristig zu reduzieren. Es wurden zudem verschiedene Naturschutzgebiete wie die Dünen von Maspalomas besichtigt. Außerdem kam die internationale Begegnung mit den Partnern und den Gastgebern aus Valsequillo nicht zu kurz: Alle zeigten sich von der der überaus herzlichen Gastfreundschaft, der spanischen Lebensfreude sowie den kulinarischen Köstlichkeiten der Insel begeistert. Am Ende konnten die Teilnehmer Recycling ganz handlungsorientiert erleben: Aus Plastikflaschen wurden attraktive Schmuckstücke gebastelt. Unsere Gastgeber zeigten uns außerdem stolz, dass an ihrer Schule auch Musikinstrumente aus Kunstoffmüll hergestellt wurden.

Lichtenberger pflanzen mit ihren Partnern Wald in Anatolien.

Die Gruppe in den Dünen von Maspalomas



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