Entwicklungsschwerpunkt „Kultur der Anerkennung“

Beschluss der Gesamtkonferenz am 08.05.2014

Eine Kultur der Anerkennung bedarf der gegenseitigen Achtung, des Respekts voreinander und der gelebten Toleranz. Das kann nur gelingen, wenn in der asymmetrischen Konstellation der Schule die Lehrenden den Schülerinnen und Schülern zugleich Vorbild und Partner sind. Der hohe Anspruch setzt aber auch ein beiderseitiges integratives Tugendverständnis voraus, das Werte wie Menschlichkeit, Solidarität, Kreativität oder Selbstverwirklichung mit den nachgeordneten, aber nicht unwichtigen Tugenden wie Fleiß, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit verbindet. Die Anerkennung von Leistungen, wobei jede(r) nach ihren/seinen Fähigkeiten gefördert und gefordert werden soll, gehört ebenfalls dazu. Lob fungiert als starke Motivation. Ergebnisse müssen entsprechend nach außen getragen und damit sichtbar werden, etwa im feierlichen Rahmen bei der Zeugnisübergabe. Kulturelle Differenzen werden nicht ignoriert, sondern gleichfalls anerkannt – als Teil einer pluralen Öffentlichkeit. Unterschiede der Herkunft dürfen im Gegenzug nicht Anlass zur Ausgrenzung sein. So kann der Lernprozess insgesamt als etwas Positives und Befriedigendes erfahren werden. Das Gemeinschaftsgefühl befestigt die wechselseitige Anerkennung über die Identifikation mit dem Namenspatron – durch das Prinzip der gastfreundlichen Schule und generell durch eine aktive Schulgemeinschaft. Leitvorstellung ist eine kritische und kreative Institution mit liberaler Grundhaltung, welche die Einübung in politische Öffentlichkeit zu einem ihrer Ziele erklärt, um eingefahrene Gegebenheiten (aber auch Neuerungen) zu hinterfragen. Notwendige Regeln allerdings begrenzen nicht (nur), sondern eröffnen und sichern Handlungsräume. Einen integrierenden Charakter haben zudem die selbstbestimmten Projekteinheiten, insbesondere fachübergreifende Projektwochen, die eine Kultur der Anerkennung befördern helfen, indem sie Verantwortung für das soziale Miteinander erproben. Eine Stärkung der Parität in den schulischen Gremien soll auch im Sinne der wechselseitigen Anerkennung angestrebt werden.

Konkrete Realisierungsmöglichkeiten:

  • Klassenordnung und verbindliches Gespräch über erwünschtes Verhalten und mögliche Sanktionen in allen Klassen
  • Aktionswochen über kulturelle Vielfalt, international gestalten
  • Gruppenarbeit ausbauen
  • Anregende Arbeitsatmosphäre schaffen (Räumlichkeiten, Arbeitsmittel)
  • Tagesthema: Einübung in öffentliches Debattieren;
  • Lichtenberg-Zirkel für kritisches Schreiben
  • Selbstorganisationsformen ausprobieren: bei Festen, Fahrten, Tagesausflügen und öffentlichen Auftritten
  • Anreize (z.B. Erwähnung im Zeugnis), um sich als Schüler über den Unterricht hinaus am Schulleben zu beteiligen (z.B. in der SV)

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